Katarakt Grauer Star
Katarakt Grauer Star
Was ist eine Katarakt oder Grauer Star?
Der Graue Star, auch „Katarakt“ genannt, ist eine Eintrübung der Augenlinse, so dass Lichtstrahlen sie nicht mehr ungehindert passieren können. Der Begriff Katarakt kommt aus dem Griechischen und bedeutet Wasserfall — so weiß getrübt waren die Linsen. Der Begriff Star resultiert aus dem starren Blick, der durch mangelnde Fixation bei schlechter Sehschärfe bedingt ist. Die Katarakt ist auch Synonym für den Grauen Star.
Als Folge ist die Sehschärfe des „verschleierten“ Auges herabgesetzt. Beim fortgeschrittenen Grauen Star kann durch die Linsentrübung kein klares Bild auf der Netzhaut entstehen. Die Umwelt erscheint farblos, trüb und verschwommen.
Die Trübungen können auf einzelne Bereiche beschränkt sein oder die ganze Linse diffus betreffen. Je nach Größe und Lage der Trübung wird das Sehvermögen eingeschränkt oder ganz aufgehoben. Durch Lichtstreuung an der getrübten Zone kommt es zu erhöhter Blendungsempfindlichkeit, herabgesetztem Kontrast und verminderter Auflösung. Darüber hinaus gelangt Licht bestimmter Wellenlänge nicht mehr ins Auge und die Farben werden verfälscht wahrgenommen.
Ursachen für Grauen Star
Die häufigste Ursache des Grauen Stars ist der natürliche Alterungsprozess der Augenlinse, der meistens nach dem 60. Lebensjahr auftritt Aber auch jüngere Menschen erkranken am Grauen Star. Die Gründe dafür sind vielfältig:
- Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)
- Stoffwechselstörungen (z.B. Hypokalzämie, Hyperparathyreoidismus, etc.)
- Andere Augenerkrankungen (Cataracta complicata)
- Augenverletzungen (Cataracta traumatica)
- Angeborene Augenfehlbildungen (Cataracta congenita)
- Andere Auslöser: Ernährungsstörung, radioaktive Strahlung, starkes Rauchen, etc.
Die Operation des Grauen Star (Kataraktoperation)
Die Katarakt-Operation gehört heute nicht nur zu den häufigsten Routineeingriffen in der Augenchirurgie, sondern auch zu den ältesten. Schon in der Antike war die Augenkrankheit, der Graue Star, bekannt. Da die Erkrankten durch die getrübte Linse und die dadurch verschwommene Sehweise meinten, durch einen herabstürzenden Wasserfall zu schauen, waren sie der Ansicht, hinter der Pupille würde eine Flüssigkeit fließen, die dann erstarrte und somit die Katarakt auslösten. Allein in Deutschland werden jährlich über 500.000 Katarakt-Operationen erfolgreich durchgeführt. Die Komplikationsrate ist sehr gering.
Die Katarakt-Operation am Auge ist für am Grauen Star Erkrankte die einzige Möglichkeit, die Welt wieder klar, deutlich und unverschleiert wahrnehmen zu können. Dabei wird die getrübte körpereigene Linse gegen eine Kunstlinse ausgetauscht. Grundsätzlich gibt es dabei zwei verschiedene Verfahren zum Linsentausch:
- Intrakapsulär: Die Augenlinse wird zusammen mit der Linsenkapsel entnommen (sie befindet sich bei der Entnahme also innerhalb der Kapsel).
- Extrakapsulär: Vor der Entnahme wird die Augenlinse aus der Linsenkapsel herausgetrennt und die Kapsel verbleibt im Auge.
In unserer Praxis setzen wir eine moderne Operationsmethode mit Phakoemulsifikation und Kleinschnittchirurgie ein. Diese Methode wird im Rahmen einer extrakapsulären Kataraktextraktion (CCE) angewandt. Dabei wird die wird die Augenlinse mittels einer Ultraschallsonde verflüssigt und abgesaugt. Anschließend setzt man eine faltbare Kunstlinse in die körpereigene Linsenkapsel ein.
In einer gründlichen Untersuchung und Beratung klären wir gemeinsam mit dem Patienten, ob ein Eingriff notwendig ist und wann dieser erfolgen sollte. Der Eingriff ist mit geringen Risiken verbunden und kann in der Regel ambulant durchgeführt werden, so dass kein Klinikaufenthalt notwendig ist.
Ihre Wahl der Kunstlinse
Bei der Wahl der Kunstlinse gibt es zur standardmäßig implantierten monofokalen Linse ohne Zusatzfunktion interessante Alternativen. Auch in der Standardvariante erhalten Sie eine sehr gute Qualitätslinse. Eine individuelle Lösung bietet jedoch eine Sonderlinse mit Zusatzfunktionen. Zusatzfunktionen bedeuten Zusatznutzen. Ihr Vorteil dabei: besseres Kontrastsehen, ein besonderer Sehkomfort, mehr Unabhängigkeit und relative Brillenfreiheit. Mit einer Monofokallinse wird der Fokus entweder für die Ferne oder für die Nähe festlegt. Es kann für die optimale Sehschärfe weiterhin eine Brille für Ferne und Nähe erforderlich sein.
Eine spezielle Oberflächenform korrigiert Brechungsfehler, die bei Standardlinsen zu Kontrastverlusten führen. Durch asphärische Linsen wird das Sehen kontrastreicher und zum Teil auch schärfer. Hochwertige Fotoapparate nutzen ähnliche Linsensysteme.
Mit multifokalen Linsen können Sie ohne Brille in die Ferne und Nähe sehen, ähnlich wie mit einer Gleitsichtbrille. Aktuelle Multifokallinsen sind immer asphärisch und können auch torisch geformt sein.
Blaufilterlinsen können auch mit einer zusätzlichen asphärischen Korrektur implantiert werden. Dadurch ist ein verbessertes Sehen gerade bei weiter Pupille in der Dunkelheit möglich. Der Einsatzbereich der asphärischen Korrektur liegt bei höchsten Sehanforderungen, insbesondere in der Dämmerung und bei Nacht. Optional bieten wir vor der Operation des Grauen Stars auch ein erweitertes Netzhautscreening an.
Torische Linsen korrigieren Hornhautverkrümmungen (Astigmatismus). Sollte Ihre Hornhaut verkrümmt sein, würden Sie mit einer solchen Linse ohne Brille deutlich besser sehen als mit einer Standardlinse. Bei einer sehr starken Hornhautverkrümmung werden torische Linsen individuell angefertigt.
Muss ein Grauer Star immer operiert werden?
Schon im frühen Stadium verändert der Graue Star die optischen Eigenschaften des Auges. Da der Graue Star häufig eine erhöhte Lichtempfindlichkeit des Patienten verursacht, kann anfangs auch eine Sonnenbrille helfen. Die Kunstlinse nimmt im Auge den Platz der getrübten menschlichen Linse ein. Eine medikamentöse Behandlung ist derzeit nicht bekannt. Bei fortgeschrittenem Grauem Star hilft daher nur eine Operation. Dabei wird die trübe Linse durch eine klare Kunstlinse ersetzt.
Was passiert wenn Grauer Star nicht operiert wird?
Ohne eine Operation kann Grauer Star zur Erblindung führen. Bei beginnender Katarakt kann man zunächst versuchen, die Brechungsunregelmäßigkeiten der Augenlinse mit einer entsprechenden Brille auszugleichen. Allerdings ist die einzig effektive Möglichkeit, das Sehvermögen wiederherzustellen, eine Operation. Rund 800.000 Mal pro Jahr wird in Deutschland eine Katarakt-OP durchgeführt. Die getrübte Linse wird dabei entfernt und eine Kunstlinse eingesetzt. In der Regel ist für die Operation nur eine örtliche Betäubung erforderlich. Oftmals lässt sich das Sehvermögen durch eine Graue Star OP so deutlich verbessern, dass viele danach nur noch eine Brille zum Lesen oder zur Fernsicht benötigen. Auch ein Leben ohne Brille ist nach der Operation manchmal möglich.
Wenn Sie mehr über die Katarakt-Operation und Ihre Möglichkeiten erfahren möchten, dann sprechen Sie uns an.